Der Mensch dieser Zeit ist in seinem Egobewusstsein gefangen. Das heisst, er hat sein Identitätsgefühl begründet in seinen Gedanken und emotionalen und körperlichen Zuständen. Der Mensch "denkt", er wäre lediglich eine begrenzte "Persönlichkeit" und versucht daher, im Rahmen dieser Beengung im äußeren Leben Erfüllung zu finden. Er sucht einen "guten Beruf", eine nette Wohnung, eine "erfüllte Beziehung" und die "Absicherung für die Zukunft" in einer guten Versicherung oder Rente. Das kennzeichnet das normale Leben innerhalb des Egokreises.

Wenn eine tiefe innere Sehnsucht oder Ahnung in der Seele nach der Wahrheit erwacht, beginnt ein Weg in das unbekannte Terrain des eigenen Seins. Mit Unterstützung guter spiritueller Lehrer kann zunächst das "stille Sein" als ewiger Hintergrund aller Erfahrungen erkannt und verwirklicht werden. Dies ist das Tor zum transzendenten "Ich bin", jenseits der begrenzten Egopersönlichkeit. Hierin liegt das "erste wahre Erwachen". Klar zu erkennen, dass ich nicht das "Ego" bin, kein Gedanke und keine Emotion kann "mich" je definieren, das heißt, begrenzen oder behindern. "Ich bin" in jedem Menschen immer hinter oder jenseits der Persönlichkeitsidentifikation.
Diese lebende Einsicht bringt ungeheure Befreiung von dem Druck des "sich verändern müssen" und befreit den Erkennenden von psychologischen Komplexen und dem Gefühl inneren Mangels.

Viele Menschen befassen sich in der heutigen Zeit vielfach mit energetischer Heilung, Shamanismus, Channeling oder "Chakrenarbeit" und sind in gutem Glauben, das solche Aktivitäten bereits das Ziel von Spiritualität seien.

Das einzige "Ziel" der Spiritualität ist die Gottverwirklichung jenseits aller Egoaktivitäten.

Alles andere dient der Vorbereitung auf dieses Ziel. Gottverwirklichung kann vom Ego nicht "gemacht" werden, da diese tiefen Ebenen des Seins vom Ego niemals berührt werden können.
Dafür ist innere Hingabe in der Stille des meditativen Seins unabdingbar. Die ewige Wahrheit im Inneren existiert bereits jenseits und außerhalb ALLER Egomanipulationen und allen Versuchen, etwas zu bewirken.
Hier trifft der Egowille auf den ALLMÄCHTIGEN Willen und muss lernen, sich diesem hinzugeben. Dann wird die Flamme des Göttlichen Bewusstseins im Inneren erweckt.
Daher galt Bescheidenheit immer als wesentliche Voraussetzung für Aspiranten auf dem WEG. Hierin liegt eine entscheidende Lehre: Nichts, was "Ich" tun kann, ist in der Lage, Gott hervorzubringen. Gott ist die lebende Realität jenseits aller Egoaktivitäten.

"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben".

Liebe Leser, habt den Mut, den wahren Weg zu beschreiten und zur lebenden Flamme der Wahrheit zu werden, die die Freude und das Licht Gottes in diese Welt bringt und hilft, das der Plan Gottes der Erleuchtung dieser Welt Erfüllung findet. Segen und Licht sei mit Euch.